[German] Das Beispiel Stammzellforschung zeigt: Unsere moralische Vorstellungen sind veraltet. Und eigentlich unmoralisch!

In Deutschland glauben die meisten Menschen an die Evolution. Es gibt wahrscheinlich kaum Menschen, die behaupten würden, die Erde sei nicht älter als 6000 Jahre. Und Viele lachen über „die Amerikaner“, weil ihre Weltanschauung veraltet ist. Natürlich ist es gut, dass hier in Deutschland eine modernere Weltanschauung existiert als in den USA. Aber sind unser Glauben und Handeln im Einklang mit dem aktuellsten Stand des Wissens? Das Beispiel Stammzellforschung zeigt, dass dies nicht der Fall ist. Und das hat Konsequenzen.

Stammzellforschung hat das Potential Millionen erkrankte Menschen zu retten. Mögliche Patientengruppen wären beispielsweise Menschen die an Krebs oder Diabetes leiden. Man könnte also möglicherweise Millionen Menschen helfen, tut es aber nicht. Warum eigentlich?


Weil 3-5 Tage alte Embryos zu Grunde gehen und dies überbewertet wird. Fakt ist, dass ein Embryo in diesem Alter aus ca. 150 Zellen besteht. Um es anschaulich zu machen, vergleicht Sam Harris in seinem Buch „Letter to a Christian Nation“ dies mit dem Gehirn einer Fliege, das aus 100.000 Zellen mehr besteht als ein 3-tägiger Embryo. Embryos in dem oben genannten Stadium haben weder Neuronen noch ein Gehirn, sie können also in keinster Weise Leid erfahren.

Nun könnte man argumentieren, dass ein Embryo im Gegenteil zu der Fliege, das Potential habe, ein Mensch zu werden. Auch hier möchte ich Sam Harris zitieren, der uns sagt, dass jede Zelle in unserem Körper das Potential habe, ein Mensch zu werden (Stichwort Gentechnik). Also nehmen wir jedes Mal wenn wir unsere Nase putzen, Millionen potentiellen Menschen die Chance zu leben.

Dadurch wird ersichtlich, dass auch in einem aufgeklärten Land wie Deutschland, mit veralteten moralischen Vorstellungen argumentiert wird. Vielleicht wird die katholische Kirche sich in 500 Jahren auch für das Ausbremsen der Stammzellforschung entschuldigen. Die Gesellschaft sollte sich jedoch nicht zu lange Zeit lassen. Es geht schließlich um das Leben von Millionen Menschen, die momentan möglicherweise unnötig leiden. Und diese Menschen sind nicht nur „potenziell“.