Sunday, December 30, 2018

Warum wir nicht immer auf unsere Intuition hören sollten

Wenn ein Schläger und ein Ball zusammen 1,10 € kosten und der Ball ein Euro teurer ist als der Schläger, was kostet dann der Schläger?

Wenn Ihre Antwort "10 Cent" ist, liegen Sie wie mehr als 50 % der Harvard, MIT- und Princeton-Studierenden falsch. Denn wenn der Schläger 10 Cent kosten würde, würde der Ball 1,10 € kosten und damit läge der Gesamtpreis bei 1,20 €. Die richtige Antwort ist 5 Cent: 5 Cent + 1,05 € sind 1,10 €!



Harvard-Studierende sind bekanntlich sehr intelligente Menschen und scheitern trotzdem bei dieser ganz simplen Frage, weil sie intuitiv und ohne großes Nachdenken antworten. Oder wie der Wirtschaftsnobelpreisträger Daniel Kahneman in seinem Buch "Thinking, Fast and Slow" schreibt:
"Many people are overconfident, prone to place too much faith in their intuitions. They apparently find cognitive effort at least mildly unpleasent and avoid it as much as possible."
Im Mittelpunkt des Buchs stehen zwei Systeme, mit denen wir Menschen Entscheidungen treffen:

1. die Intuition
2. das logische Denken.

Oft wählen wir das falsche System und folgen unserer Intuition in Situationen, in denen wir unser logisches Denken nutzen sollten - und umgekehrt.

Der Ball und der Schläger ist ein sehr einfaches Beispiel dafür, dass wenige von uns das, was uns selbstverständlich vorkommt, hinterfragen. Oft waren erfolgreiche Wissenschaftler diejenigen, die das Offensichtliche in Frage gestellt haben. So wie Galileo, Kepler oder Einstein.

Kritisches Denken führt im Alltag zwar selten zu bahnbrechenden wissenschaftlichen Entdeckungen, hat jedoch möglicherweise großen Einfluss auf unser Konsumverhalten.   

Der Verhaltensökonom Prof. Dank Ariely befasst sich mit dem Thema "irrationales Verhalten". Hier finden Sie einige seiner interessanten Alltagsbeispiele.

Viele Fehler können vermieden werden, indem wir öfter das Offensichtliche in Frage stellen und uns einen Moment Zeit nehmen, um in Ruhe nachzudenken.


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